Mehr als 60 Jahre lang gehörte die vier Mal als „Beste Hauptdarstellerin“ mit dem Oscar ausgezeichnete US-amerikanische Schauspielerin Katharine Hepburn zu den Großen Hollywoods. Und das, obwohl ihre von kultivierter Ostküsten-Establishment-Eleganz geprägte Persönlichkeit es schaffte, sich nicht vom „System Hollywood“ vereinnahmen zu lassen.
Katharine Houghton Hepburn (nicht verwandt oder verschwägert mit Schauspielkollegin Audrey Hepburn) kam am
in Hartford, Connecticut, als zweites Kind von Thomas Hepburn (1879–1962) und der Unternehmertochter Katharine Martha Houghton Hepburn (1879–1951) zur Welt. Katharine Hepburns Vater war ein angesehener, sozial engagierter Urologe, die Mutter hatte sich als Frauenrechtlerin einen
Namen gemacht. Die insgesamt sechs Kinder der Hepburns wurden nach dem Konzept erzogen, freie Menschen zu sein und mit ihren Eltern auf Augenhöhe zu diskutieren. Die Erziehungsmethoden der Hepburns stießen bei der konservativen Nachbarschaft auf Unverständnis. Außerdem wurden die Hepburn-Kinder dazu angehalten, sich sportlichen Herausforderungen zu stellen. Katharine Hepburn wurde ein Ass im Golfsport und schwamm ausgezeichnet. Bereits früh begeisterte sich das selbstbewusste Mädchen für Filme und ging regelmäßig ins Kino.
1921 fand sie ihren älteren Bruder, Tom, erhängt auf. In der Familie wurde eine Sprachregelung gefunden, nach der Tom Hepburn nicht Selbstmord begangen hatte, sondern bei einem Experiment ums Leben gekommen war. Katharine Hepburn brachte der Tod des geliebten Bruders vollkommen aus der Fassung. Sie wurde im sozialen Umgang zunehmend schwieriger und wurde deshalb von der Schule genommen, um Privatunterricht zu bekommen. Bis in die
benutzte sie für die Datierung ihres eigenen Geburtstags den Geburtstag ihres Bruders (8. November).
Ab 1924 studierte sie am Bryn Mawr College in der Nähe von Philadelphia. Sie machte 1928 ihren Abschluss in Kunst und Geschichte. In den College-Theaterkursen festigte sich ihr Wunsch, Schauspielerin zu werden. Trotz fehlender regulärer Schauspielausbildung bekam Katharine Hepburn sofort nach dem College erste Engagements. Ihr Start in die Theaterwelt war zunächst recht holperig. Neben wohlwollenden Kritiken für erste Bühnenauftritte in New York musste die Jungschauspielerin auch herbe Verrisse erdulden. Hepburn nahm neben ihren Engagements Sprech- und Drama-Unterricht. 1931 gelang ihr schließlich in der Titelrolle der griechischen Fabel „The Warrior´s Husband“ nachhaltend allgemeine Anerkennung in der Fachwelt und beim Publikum zu bekommen.
1932 hatte sie an der Seite von John Barrymore in dem Kinodrama „A Bill of Divorcement“ (Regie: George Cukor) ihr Filmdebüt. Das Kinopublikum begann aufmerksam auf die schlanke und rothaarige Ostküstenschönheit zu werden. Ihren endgültigen Durchbruch als Leinwandstar brachte das 1933 uraufgeführte Drama „Morning Glory“ („Morgenrot des Ruhms“, Regie: Lowell Sherman). Der Film
brachte ihr 1934 den ersten Oscar ein. Insgesamt wirkte Katharine Hepburn zwischen 1932 und 1994 in 43 Kinofilmen und neun Fernsehfilmen mit.
Zu ihren wichtigsten Filmen gehörten die eleganten Screwball-Comedy-Streifen „Bringing Up Baby“ („Leoparden küßt man nicht“) (1938), „The Philadelphia Story“ („Die Nacht vor der Hochzeit“, 1940) und „Adam´s Rib“ („Ehekrieg", 1949) mit Cary Grant beziehungsweise Spencer Tracy als Filmpartner. Humphrey Bogart war ein weiterer berühmter Filmpartner der Hepburn: In „African Queen“ (1951, Regie: John Huston) schrieb Katharine Hepburn als Missionarin „Rose Sayer“, die mit dem verhaltensoriginellen „Charlie Allnut“ (Bogart) im Ersten Weltkrieg gegen die Deutschen in Ostafrika zu Felde zieht, Kinogeschichte. Für ihren Part in der Komödie „Guess Who's Coming to Dinner“ („Rat mal, wer zum Essen kommt“,1967, Regie: Stanley Kramer) bekam sie 1968 ihren zweiten Oscar, dem im Jahr darauf Oscar Nr. 3 folgte. Die Auszeichnung bekam sie für ihre exzellente Darstellung der „Eleonore von Aquitanien“ im britischen Historiendrama „Der Löwe im Winter“ (1968, Regie: Anthony Harvey). Für das Alterswerk „Am goldenen See“ (1981, Regie: Mark Rydell) bekam sie als Filmfrau von Henry Fonda ihren vierten Oscar.
Katharine Hepburn war von 1928 bis 1934 mit dem Geschäftsmann Ludlow Ogden Smith (1899–1979) verheiratet. Nach der Scheidung in Mexiko blieben die Ex-Eheleute Freunde. Es folgte eine Reihe von Beziehungen, u. a. mit dem legendären Howard Hughes (1905–1976). Katharine Hepburns bekannteste Beziehung war aber die mehr als 27 Jahre dauernde Verbindung zu dem Star-Kollegen Spencer Tracy (1900-1967). Diese Liebe zu dem verheirateten Mann blieb bis zum Tod von Tracy offiziell ein Geheimnis.
Am 29. Juni 2003 starb die krebskranke Schauspielerin in ihrem langjährigen Wohnort Old Saybrook an der Küste von Connecticut.
Katharine Hepburn Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Katharine Hepburn Filme
1933 - Eine Scheidung
1933 - Ihr großes Erlebnis
1933 - Morgenrot des Ruhms
1933 - Vier Schwestern
- Spitfire
1934 - The Little Minister
1935 - Break of Hearts
- Adams
1936 - Sylvia Scarlett
1936 - Maria von Schottland
1936 - Ein aufsässiges Mädchen
1937 - Quality Street
- Bühneneingang
1938 - Leoparden küßt man nicht
1938 - Die Schwester der Braut
1940 - Die Nacht vor der Hochzeit
1942 - Die Frau, von der man spricht
1942 - Die ganze Wahrheit / Hüter der Flamme
1943 - Stage Door Canteen
1944 - Dragon Seed
1945 - Zu klug für die Liebe
1946 - Der unbekannte Geliebte
1947 - Endlos ist die Prärie
1947 - Clara Schumanns große Liebe
1948 - Der beste Mann
1949 - Ehekrieg
1951 - African Queen
1952 - Pat und Mike
1955 - Traum meines Lebens
1956 - Der Regenmacher
1956 - Der eiserne Unterrock
1957 - Eine Frau, die alles weiß
1959 - Plötzlich im letzten Sommer
1962 - Long Day's Journey Into Night
1967 - Rat mal, wer zum Essen kommt
1968 - Der Löwe im Winter
1969 - Die Irre von Chaillot
1971 - Die Trojanerinnen
1975 - Mit Dynamit und frommen Sprüchen
1978 - Das große Abenteuer im Ballon
1981 - Am goldenen See
1985 - Grace Quigleys letzte Chance
1994 - Perfect Love Affair